Informationsdiät – 30 Tage ohne Nachrichten – Darf ich noch Zeitschriften lesen?

Legt man die Informationsdiät sehr streng aus, würde dies bedeuten, dass man möglichst auf alle ankommenden Informationen verzichtet. Dazu gehören natürlich sämtliche Nachrichtenwebsites, unnötige E-Mails, Zeitungen, … Aber auch Zeitschriften?

Mir stellte sich also während der Informationsdiät die Frage, ob ich noch Zeitschriften lesen darf. Diese Frage habe ich für mich mit einem klaren Jain beantwortet:

Bei der Informationsdiät geht es ja vor allem darum, dass man nicht unnötig viele Informationen auf sich einprasseln lässt, die man eigentlich gar nicht benötigt und die einen nur vom wesentlichen abhalten. Auch Tim Ferriss sagt selbst, dass er trotz seiner andauernden Informationsdiät immer noch Bücher liest.

Daher habe ich alle Informationen, die mich erreichen während der 30 Tage immer mit den folgenden Fragen bewertet:

  • Habe ich diese Information aktiv gesucht oder angefordert oder ist diese Information einfach aus dem Nichts in mein Leben getreten?
  • Bringt mich diese Information bei meinen wesentlichen Aufgaben im Leben weiter?
  • Ist diese Information gefiltert oder passiert sie ungefiltert meine Informationsschranke?

Mit diesen Fragen bewertete ich nun meinen Zeitschriftenkonsum: Zunächst lässt sich mein Zeitschriftenkonsum in zwei Kategorien einteilen: Abos und Käufe von Einzelheften. Ein Kauf von Einzelheften kam bisher sehr selten in meinem Leben vor. Meistens kaufte ich eine Zeitschrift, wenn ich mit der Bahn reiste und mir mein Lesestoff während der Fahrt ausging. Dann schaute ich im nächsten Bahnhofskiosk nach einer interessanten Lektüre. Diese Auswahl würde ich nun mit etwas mehr Augenmerk auf die Informationsdiät treffen. Dies stellte keine große Einschränkung in meinem Leben dar.

Schwieriger gestaltete sich die Informationsdiät bei den Zeitschriften Abos. Generell fällt einem die Kündigung eines Abos immer schwer. Man könnte ja gerade in der ersten nicht mehr abonnierten Ausgabe etwas wichtiges verpassen. Außerdem ist es ja immer so bequem die Zeitschrift direkt nach Hause geliefert zu bekommen. Aus Sicht der Informationsdiät würde es jedoch viel mehr Sinn ergeben, wenn ich die Abos kündigte und stattdessen gezielt jedes Heft am Kiosk kaufen würde. Ich entschied mich je nach Zeitschrift für unterschiedliche Wege:

Meine Interessensgebiete waren schon immer breit gefächert. Dementsprechend gestalteten sich meine Zeitschriftenabonnements. Da ich von Haus aus Informatiker war, war natürlich eine entsprechend tiefgehende IT-Zeitschrift Pflichtlektüre. Um ehrlich zu sein, las ich in dieser aber bereits seit Jahren nur noch sporadisch. Und auch dann verwendete ich das vermittelte Wissen nicht mehr wirklich häufig. Daher entschloss ich mich hier direkt zur Kündigung. Zukünftig würde ich nur noch ein Exemplar kaufen, wenn mich ein Artikel wirklich interessierte.

Ähnlich erging es mir mit den Zeitschriften zum Tauchen. Hier abonnierte ich eine Zeitschrift zum technischen Tauchen und eine allgemeine Tauchzeitschrift. Beide Zeitschriften trafen – wenn ich ehrlich war – nicht mein Wissenslevel. In der Spezialzeitschrift las ich häufig lediglich zwei Artikel – man musste ja etwas gelesen haben, wenn man sie schon abonniert. So tief, wie dort eingetaucht wurde, wollte ich mich zu dem damaligen Zeitpunkt gar nicht informieren. Die allgemeine Zeitschrift war für meinen Wissensstand viel zu oberflächlich, so dass ich sie nur überflog. In beiden Fällen stand meine Entscheidung schnell fest: Beide Abos kündigen. Statt der Abos würde ich mit zukünftig gezielt im Internet zu Themen, die mich umtrieben, informieren.

Um mich auf dem Laufenden zu halten, abonnierte ich als letzte Zeitschrift im Bunde ein Magazin zum Rettungsdienst. Dieses Abo würde ich nicht kündigen, da ich in den letzten Monaten wirklich jeden Artikel las. Wenn ich ehrlich war, las ich aber nicht jeden Artikel, weil er mich wirklich interessierte, sondern damit sich das investierte Geld lohnte. Ich vergas bei der Rechnung jedoch die investierte Zeit, die diese Ausführung mich monatlich kostete. Zukünftig würde ich nur noch Artikel lesen, die mich interessierten oder weiter brächten.

Wie bei einer guten Diät, würde ich also zukünftig nicht komplett auf Nahrung verzichten, sondern selektiv nur noch gesunde Informationen aus dem Zeitschriftenregal konsumieren.

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