Informationsdiät – 30 Tage ohne Nachrichten – Prospekte, Prospekte, Prospekte

Liest du auch ab und an die Aufkleber auf den Briefkästen Ihrer Nachbarn? „Bitte keine Werbung!“ Am ersten Wochenende der Informationsdiät wurden sie mir bewusster je zuvor.

Immer wieder freitags, samstags und sonntags flatterten unzählige kostenlose Zeitschriften inkl. Prospekten in unseren Briefkasten. Ich habe mir am ersten Wochenende der Informationsdiät einmal die Mühe gemacht und sie gezählt: Es kamen sage und schreibe drei kostenlose Zeitungen und 27 Prospekte unterschiedlicher Geschäfte der Umgebung zusammen.

Zwar las ich die kostenlosen Zeitungen bisher auch nie und sortierte die Prospekte schon einmal grob nach „könnte interessant sein“ und „brauche ich eh nicht“, allerdings betrachtete ich den Stapel im Rahmen der Informationsdiät noch einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel.

Brauchte ich wirklich all diese Informationen? Musste ich jede Woche irgendwelche Angebote durchstöbern, um ein Schnäppchen zu machen? Waren die Angebote überhaupt Schnäppchen? Ich nahm mir also vor an diesem Wochenende zunächst genauso vorzugehen wie ich bisher immer vorgegangen war: Potentiell interessante Prospekte lesen! Bei jedem Prospekte überlegte ich mir dann, ob ich ihn während der restlichen Informationsdiät oder sogar während meines restlichen Lebens noch weiter betrachten und die darin enthaltenen Informationen weiterhin in mein Leben lassen wollte.

Zu den üblichen Prospekten meiner Wahl gehörten die Discounter im Ort und üblicherweise die Baumärkte der Umgebung – ich hatte gerade ein Haus gebaut, da fand man immer etwas was man brauchte. Leider fand man auch immer etwas, das man nicht brauchte, aber trotzdem haben wollte. Diese Tatsache wurde mir beim Durchblättern der Prospekte schlagartig klar! Dazu fand ich in einem Prospekt eines örtlichen Baumarktes tatsächlich ein Angebot eines Artikel für 99,- Euro. Der Artikel war laut Prospekt runtergesetzt von 129,- Euro. Ich würde also gleich 30 Euro sparen, wenn ich in dieser Woche zuschlagen würde. Was für ein Schnäppchen! Gut, dass ich bis zur Informationsdiät immer brav die Prospekte las! Die Haken an diesem Angebot war jedoch, dass ich genau diesen Artikel bereits vor drei Wochen in genau diesem Baumarkt erworben hatte. Ich konnte mich auf die Schnelle nicht mehr an den Preis erinnern. Aber ich hatte meiner Frau ein Foto des Artikels geschickt, um mich mit ihr über den Kauf abzustimmen – wir hatten schon lange nach einem variablen Treppenpodest gesucht, so dass wir die Fenster im Treppenhaus mit einer Leiter putzen konnten. Anders war leider nicht an die Fenster heranzukommen. Zufällig entdeckte ich das Podest dann auch im Baumarkt und schickte meiner Frau schnell ein Foto – zum Glück inkl. Preisschild – um mich zu vergewissern, dass es Ihren  Vorstellungen entsprach. Auf diesem Foto mit Preisschild entdeckte ich nun, dass der reguläre Preis im Baumarkt tatsächlich schon vor drei Wochen bei 99,- Euro lag. Ich würde also mit einem Kauf in dieser Woche gar keine 30 Euro sparen, sondern hatte es bereits vor drei Wochen zum „Angebotspreis“ erworben. Dies führte dazu, dass ich als treuer Stammleser der Baumarktprospekte sofort beschloss diese nicht mehr zu beachten.

Auch bei den meisten anderen Prospekten kam ich zu einem ähnlichen Entschluss. Übrig blieben von den eingangs 27 gezählten Prospekten am Ende zwei Prospekte örtlicher Discounter. Da ich diese zwei wirklich in mein Leben lassen mochte und meine Frau auch noch gern weitere Prospekte las, verzichtete ich letzten Endes dann auf die Radikale Lösung meiner Nachbarn mit dem „Bitte keine Werbung“-Aufkleber auf dem Briefkasten. Die Zeit, die mich Werbung am Wochenende kostete, wurde jedoch deutlich reduziert.

Ob du nun ähnlich oder doch radikal verfährst, sei dir selbst überlassen. Betrachte deine Prospekte am kommenden Wochenende aber doch vielleicht mal im Sinne der Informationsdiät etwas kritischer!


Dir hat der Artikel gefallen? Dann würden wir uns freuen, wenn du uns mit einer Spende unterstützen würdest!

Informationsdiät – 30 Tage ohne Nachrichten – Kommunikation im Team

Die Kommunikation und die Informationsflut in meinem Team stellte mich während der Informationsdiät vor eine weitere Herausforderung.

Ich bin weiß Gott kein Verfechter von „ich muss ständig erreichbar sein“. Aber beruflich verfällt man doch ab und an in Zugzwang – vor allem, wenn der oder die Vorgesetzte mit in der Kommunikation ist, möchte man ja nicht der letzte sein der antwortet, sondern bei ihm oder ihr einen guten Eindruck hinterlassen.

Wie ließ sich dies nun in der auch berufliche Informationsdiät umsetzen? Bei den Mails versuchte ich möglichst über Filter eine große Menge unwichtiger Mails direkt wegzufiltern. Ebenso las ich meine beruflichen Mails nur noch dreimal täglich – was erstaunlicherweise an keiner Ecke zu einem Weltuntergang führte. Für E-Mails von meinem Chef setzte ich mir eine Regel, die dafür sorgte, dass ich trotz des nur dreimaligen Lesens von E-Mails auch außerhalb dieser Mail-Zeitfenster über Mails von meinem Vorgesetzten benachrichtigt wurde. So konnte ich immer zeitnah auf genau diese Mails reagieren und musste nicht allzuoft meinen Mail-Rythmus verlassen.

Darüber hinaus gab es jedoch bei uns im Team einen Teamchat, um sich schnell und informell auszutauschen. Vor der Informationsdiät las ich praktisch ständig die Nachrichten in diesem Chat. Mit Beginn der Informationsdiät reduzierte ich auch diesen Nachrichtenkonsum auf dreimal tägliches Überfliegen der Chatnachrichten. Das meiste war ohnehin nicht so wichtig, dass es eine sofortige Intervention meinerseits erfordert hätte – wenn es wirklich irgendwo brennt, rufen mich die Leute schon an!

Oft trifft man mit dem dreimaligen Lesen von Nachrichten – sei es nun der Chat, Mails oder ein anderer Weg -auch immer noch das erwartete Antwortfenster des Gegenüber. Die anderen sind schließlich auch immer beschäftigt und haben nicht den ganzen Tag Zeit auf Nachrichten von mir zu warten. Und wenn doch, sind sie eindeutig nicht ausgelastet.Dir hat der Artikel gefallen? Dann würden wir uns freuen, wenn du uns mit einer Spende unterstützen würdest!

Informationsdiät – 30 Tage ohne Nachrichten – Informationsfalle Smartphone

Als große Herausforderung der Informationsdiät stellte sich in den ersten Tagen das Smartphone heraus. Es begeistert nicht nur täglich, sondern eher stündlich oder minütlich mit neuen Nachrichten per Whatsapp, E-Mail oder Facebook.

Zunächst einmal schaltete ich sämtliche Benachrichtigung von Mail- oder Messenger-Clients soweit aus, dass sie nicht mehr vibrierten und erst recht keinen Ton mehr von sich gaben. Nun musste ich nur noch dem Verlangen widerstehen ständig nachzuschauen, ob es nicht doch etwas neues gibt.

Bei den beruflichen Mails stellte dies gar kein Problem dar: Schon seit längerer Zeit arbeitete ich auch am PC mit der Methode nur dreimal täglich meine Mails abzurufen und zu bearbeiten. Das konnte ich nun schnell auf die Mails auf dem Smartphone übertragen bzw. hatte ich mir für berufliche Mails bereits angewöhnt. Zusätzlich zu meinem Beruf arbeitete ich aber noch im großen Stil ehrenamtlich und hatte zusätzlich natürlich einen privaten Mailaccount. Bei den beruflichen Mails kann man relativ einfach mit sich selbst diese Vereinbarung treffen: „Es ist ja nur beruflich, also lies die Mails konzentriert auch nur dreimal täglich während der Arbeitszeit!“ Im Gegensatz dazu ist man beim Ehrenamt (und auch privat) natürlich hoch motiviert und wartet quasi durchgängig auf interessante Mails zu seinen Aktivitäten. Immer wieder erwischte ich mich also dabei wie ich meine Mails also trotzdem abrief. Nach einigen Tagen legte sich der Drang Mails abzurufen zum Glück jedoch. Ich kam mit mir selbst zu der Abmachung private und ehrenamtliche E-Mails nur einmal täglich abzurufen und diese dann auch gesammelt zu bearbeiten. Das reduzierte in diesem Bereich nicht nur die Informationsflut, sondern machte mich auch in diesem Bereich massiv effizienter.

Einfacher war es hingegen bezüglich Facebook auf dem Smartphone. Mir anzugewöhnen nicht ständig bei Facebook rumzusurfen, löste ich dadurch, dass ich das Smartphone zu Hause nicht mehr ständig bei mir trug, sondern einfach zentral im Flur ablegte. Die Benachrichtigung für den Facebook-Messenger deaktivierte ich ebenfalls. Jedoch bekam ich auch zuvor selten Nachrichten über den Facebook-Messenger, so dass dies kaum eine Einschränkung bedeutet hätte.

Schwerer wurde es dann wieder bei Whatsapp: Ich nutzte Whatsapp auch damals nicht, um lustige Katzenvideos an all meine Freunde zu verteilen, sondern hauptsächlich in meiner Position im Ehrenamt, um die Jugendlichen zu erreichen. Es ist nunmal das Medium der Jugend – und will man diese Zielgruppe erreichen, muss man in ihrer Liga spielen. So organisierte ich Veranstaltungen etc. neben Mails und Telefonaten weitestgehend per Whatsapp. Das artete dann schonmal dazu aus, dass ich über den ganzen Tag verteilt Whatsapp-Nachrichten schrieb und vor allem empfing (wir möchten uns hier ja die Informationsdiät anschauen und vor allem den Eingang von Informationen reduzieren oder zumindest kanalisieren). So fand ich hier eine ähnliche Abmachung mit mir selbst, wie ich sie für berufliche Mails mit mir getroffen hatte: Whatsapp wurde nur dreimal täglich geöffnet.

 Dir hat der Artikel gefallen? Dann würden wir uns freuen, wenn du uns mit einer Spende unterstützen würdest!

Informationsdiät – 30 Tage ohne Nachrichten – Technische Unterstützung nutzen

Ich gebe zu, es war nicht immer leicht die Informationsdiät strikt durchzuhalten. Aber ich habe mir ein paar technische Hilfen gebastelt, um sie leichter durchhalten zu können.

Genauso wie es bei einer richtigen Diät viel leichter fällt im Supermarkt einmal „Nein“ zu Süßigkeiten zu sagen und diese dann gar nicht erst einzukaufen, wollte ich dies auch für Informationen erreichen. Wenn die Süßigkeiten erst einmal zu Hause im Schrank liegen, muss man jedes Mal, wenn man am Schrank vorbei kommt widerstehen. Sind sie erst gar nicht ins Haus gekommen, besteht diese Versuchung gar nicht. Diesen Ansatz habe ich nun – zumindest für meinen Windows-PC – auf die Informationsdiät übertragen.

Es würde mir viel leichter fallen, wenn ich die Informationen einmal sperren kann als immer wieder bewusst darauf zu verzichten. Mit der Zeit würde sich daraus eine Gewohnheit entwickeln – genau wie bei den Süßigkeiten – und ich würde mich nicht mehr durch Sperren disziplinieren müssen. Aber wie konnte ich verhindern, dass die Informationen mich erreichen?

Bei Windows (und auch bei Linux, aber die Erklärung spare ich mir hier, da Linux-Nutzer das vermutlich ohnehin kennen) gibt es die Möglichkeit die Einträge für Domains selbst zu manipulieren. Wenn du beispielsweise immer wieder der Versuchung erliegst Seiten wie spiegel.de, welt.de, und bild.de aufzurufen, um dich doch einfach mal kurz treiben zu lassen und Informationen ungefiltert zu sammeln, kannst du diese Seiten einfach lokal sperren. Dazu editierst du einfach die Datei „hosts“ auf deinem Computer. Dort kannst du für Domains die IP-Adresse selbst konfigurieren. Was normalerweise ein Nameserver für dich dynamisch erledigt, wenn du die Adresse einer Internetseite im Browser aufrufen, kannst du dort selbst einstellen.

Editiere  dazu einfach die Datei „hosts“ im Pfad „%systemroot%\system32\drivers\etc“auf deinem Windows-PC. Die Einträge dort sind selbst für Laien ziemlich einfach zu verstehen und zu bearbeiten. Füge einfach am Ende der Datei für jede Website, die du für dich selbst sperren möchtest, die folgende Zeile ein:

127.0.0.1 boese-seite.de #Informationsdiät

127.0.0.1 www.boese-seite.de #Informationsdiät

Was passiert nun? Wenn du im Browser nun die Seite öffnen möchtest, sollte sich eine Meldung öffnen, dass die Seite nicht erreichbar ist – es sei denn du betreibst lokal auf deinem PC einen Webserver. Wenn du soweit bist, wirst du aber wissen, wie es weitergeht.

So blockierst du deine ständigen Ablenkungen zum größten Teil selbst. Du widerstehst einmal dem Surfen und musst nicht ständig an der prall gefüllten Informationsschublade mit viel Willenskraft vorbeigehen.Dir hat der Artikel gefallen? Dann würden wir uns freuen, wenn du uns mit einer Spende unterstützen würdest!

Informationsdiät – 30 Tage ohne Nachrichten – Der Start

In unserer Gesellschaft geht es häufig darum immer und überall erreichbar zu sein und auch immer über alles informiert zu sein. Aber ist das wirklich notwendig? Ist es überhaupt hilfreich? Oder lenken die ständigen Informationen uns nur von der eigentlichen Arbeit oder vom Leben ab?

Zum ersten Mal hörte ich von der Informationsdiät als ich vor einigen Jahren das Buch „Die 4-Stunden-Woche“ von Timothy Ferriss las. In dem Buch dreht sich alles darum wie man den Arbeitsalltag soweit reduziert, dass man am Ende nur noch vier Stunden pro Woche arbeiten muss. (Timothy Ferriss hat auch noch weitere Bücher geschrieben, unter anderem wie man mit vier Stunden pro Woche den perfekten Körper formt). Ob dieses heere Ziel für normal sterbliche spießige Deutsche erreichbar ist, lasse ich an dieser Stelle mal dahingestellt. Hier interessiert uns zunächst mal nur die Informationsdiät. Vor einigen Wochen hörte ich dann das Buch erneut als Hörbuch auf dem Weg zur Arbeit. Dabei nahm ich mir vor es jetzt tatsächlich mal mit der Informationsdiät zu probieren.

Dass dieses Vorhaben nicht leicht in die Tat umzusetzen sein sollte, war mir schon beim Fassen des Gedankens klar. Ich bin eher der Typ „Immer gut informiert“. Und das auch noch über möglichst alle Themen, die mich irgendwie interessieren. Die Idee der Informationsdiät fußt nun aber eher auf dem Ansatz „Konzentration auf das Wesentliche“. Das fand ich spannend und so begann ich mit der 30-tägigen Informationsdiät. Dabei war von vornherein klar, dass ich das nicht mein Leben lang durchhalten möchte. Dazu bin ich einfach zu gern gut informiert. Aber vielleicht ergäben sich ja in dem Testzeitraum einige interessante Ansätze, die ich auch dauerhaft in meinem Leben verfolgen konnte und die mich entlasten bzw. mir mehr Freiraum geben konnten.

Ich machte mir für die ersten Tage auch gar keine Illusionen, dass ich von heute auf Morgen alle Informationen aus meinem Leben rausfiltern können werde. Vielmehr war der Ansatz, dass die erste Woche zum Ausdünnen meinen Informationskanäle dienen sollte.

Ebenso war mir durchaus bewusst, dass eine Informationsdiät nicht nur bedeuten würde, dass ich nicht mehr ständig Nachrichten lesen und hören wollte, sondern dass dies ebenso bedeuten würde, nicht mehr immer auf dem Laufenden zu sein was meine Freunde auf Facebook posten oder was auf meinen Lieblings-Websites passiert. Andererseits wollte ich in diesem Experiment aber auch gleich Ausnahmen definieren, da ich Informationen aus einigen Quellen dann doch nicht missen wollte.

Mein Tag begann vor der Informationsdiät in der Regel schon damit, dass ich noch vor dem Verlassen des Hauses morgens mein Smartphone zur Hand nahm, um verschiedene Nachrichtenkanäle zu bedienen:

Als erstes schaute ich in der Regel in meine Garmin-App, um zu schauen wie gut mein Schlaf in der Nacht war. Meine Sportuhr misst nicht nur rund um die Uhr meinen Puls, sondern ebenso mein Schlafverhalten und zeigt mir in der App dann an wie lange ich geschlafen habe. Aber musste ich jeden Morgen wissen wie viel Zeit der Nacht ich im Tiefschlaf, im leichten Schlaf oder gar wach verbracht hatte? Da meine kleine Tochter mich nachts eh hin und wieder mal aus dem Schlaf riss und die gemessenen Wachzeit-Zeiten in denen ich mit offenen Augen ruhig im Bett lag, um darauf zu hoffen, dass sie doch wieder einschläft ohne, dass ich aktiv werden musste, von meiner Uhr höchstens als leichter Schlaf erfasst wurden, konnte die Erfassung genau genommen sowieso nicht passen. Klar, mein Schlaf war mir wichtig! Ich schlafe immer möglichst ausreichend. Aber musste ich meinen Schlaf digital erfassen und morgens prüfen oder würde es nicht doch einfach ausreichen abends gezielt früh ins Bett zu gehen und dann auf sich zu hören, ob der Schlaf morgens ausgereicht hat, um dann ggf. mittags noch mal ein kurzes Schläfchen einzulegen? Mein gesunder Menschenverstand hatte dazu eine eindeutige Antwort: JA! Also wurde dieser Teil der Morgenroutine schon einmal auf die Not-TODO-Liste für die nächsten Wochen gesetzt.

Auf die Pulskontrolle meiner Uhr wollte ich dann aber nicht verzichten: Ich schaute morgens immer wie sich mein Ruhepuls in den letzten Tagen und vor allem Nächten verhalten hatte. Natürlich kann man auch hier fragen „muss denn immer alles ständig optimiert und gemessen werden?“. Natürlich nicht! Allerdings hatte ich als Migräniker die Erfahrung gemacht, dass vor Migräneattacken häufig mein Ruhepuls einige Tage zuvor erhöht war. Um nun möglichst vielen Migräneattacken aus dem Weg zu gehen, hatte ich mir angewöhnt bewusst den Stress zu reduzieren, falls ich einen auffälligen Ruhepuls feststellte. Daher wollte ich auf diese morgendliche Information nicht verzichten.

Da das Smartphone im heutigen Leben nunmal den Informations-Dreh-und-Angelpunkt bildet, standen morgens noch weitere Nachrichtenkanäle auf der Liste: Whatasapp, E-Mails und Facebook. Bereits zuvor versuchte ich diese Kanäle morgens in Grenzen zu halten. Während der Informationsdiät sollte der allgemein Umgangmit diesen Medien nun in geordnete Bahnen kanalisiert werden. Erste Regel: Morgens kein Smartphone mehr vorm Verlassen des Hauses nutzen!

Dann gab es da vor dem Verlassen des Hauses noch einen wichtigen Nachrichtenkanal für mich: Da ich ja mal Informatik studiert hatte, würden meine Freunde – und vor allem meine Frau – mir durchaus eine gewissen Leidenschaft für technische Spielereien nachsagen. So habe ich bei mir an der Gaderobe einen Monitor hängen, der mich mit den wichtigsten Informationen  vor dem Verlassen des Hauses versorgt. Hier wollte ich während der Informationsdiät versuchen nur noch auf die Informationen zu achten, die mich wirklich beim Verlassen des Hauses im Alltag unterstützen. Dazu gehörten die Anzeigen, die mir sagten wann welche Mülltonne an die Straße gestellt werden muss, ob und wo es auf dem Weg zur Arbeit Radarkontrollen gibt, wer Geburtstag hat, wie warm es draußen ist sowie Unwetterwarnungen und welche Termine am Tag anstehen. Verzichten wollte ich während der Informationsdiät auf die Anzeige der Lokalnachrichten sowie ausgewählter Seiten aus dem Internet, die meine Interessensgebiete trafen.

Den Weg zur Arbeit versuchte ich immer sinnvoll zu nutzen: Da ich mit dem Auto ins Büro fuhr, hörte ich morgens meistens einen Informationssender wie WDR5 im Radio. Im liebte es morgens schon auf dem Laufenden zu sein bevor der Tag überhaupt so richtig begonnen hatte. Früher schaute ich abends im Fernsehen gern das heute journal. Das hatte sich aber mit der Geburt unserer Tochter und den damit verbundenen Schlafrythmen geändert, so dass ich morgens lieber früh im Büro war und abends früh schlafen ging. Daher bestand meine morgendliche Routine seit einiger Zeit darin mich während der Autofahrt mit Informationen aus dem Radio zu versorgen. Es war nun klar, dass dies während der Informationsdiät nicht stattfinden sollte. Wichtige Dinge der Weltpolitik würden mich vermutlich ohnehin zufällig auf anderen Wegen erreichen. Spätestens, wenn die Bundeswehr mir die Einberufung schicken würde, würde ich wissen, dass der dritte Weltkrieg ausgebrochen war. Und um ehrlich zu sein, konnte man doch auf viele andere Informationen auch gut mal verzichten. Ich wollte mir stattdessen weiterhin gezielt Informationen holen, anstatt mir mit mehr oder minder willkürlichen Informationen aus dem Radio berieseln zu lassen. Stattdessen wollte ich den Weg zur Arbeit anders sinnvoll nutzen: Auf dem Hinweg wollte ich mich wieder meinen zugegebenermaßen immer noch mageren Spanischkenntnissen widmen. Den Rückweg wollte ich dann mal wieder mit Musik aus meiner Plattensammlung genießen – um ehrlich zu sein hatte ich schon lange nicht mehr bewusst meine Lieblingsmusik aufgelegt.

Im Büro angekommen, startete mein Tag in der Regel zunächst mal damit mein E-Mail Postfach auf wirklich dringende Mails zu prüfen. Hier hatte ich meinen Arbeitstag schon zuvor dahingehend optimiert, dass ich meine Mails nicht mehr ständig während des ganzen Tages las, sondern gebündelt dreimal täglich bewusst den Mailstapel abarbeitete.  Dies wollte ich nun während der Informationsdiät noch verbessern und mich auch wieder darauf konzentrieren wieder vermehrt Regeln für (oder besser gegen) unwichtige E-Mails zu erstellen. Gleich am ersten Tag begann ich damit mein E-Mail-Postfach systematisch nach unwichtigen Mails zu scannen, die ich zukünftig gar nicht mehr angezeigt bekommen wollte, sondern direkt per Regel verschoben wissen wollte. Dies gab mir dann bereits am ersten Tag der Informationsdiät erste Erfolge.

Wenn es im Büro dann morgens noch eher ruhig zuging, Ordnung in meinen Posteingang gebracht war und keine dringenden Aufgaben anstanden, war es zu meiner täglichen Routine geworden, dass ich zunächst einmal die wichtigsten Internetseiten nach neuen Nachrichten durchforstete. Dabei waren nicht nur klassische Nachrichtenseiten, sondern auch alle möglichen Seiten, die mir Informationen zu allen möglichen Dingen meines Alltags lieferten. Damit ich diese Seiten nicht immer nach Gutdünken irgendwie öffnete, hatte ich mir vor einiger Zeit ein Script geschrieben, das ich nur noch anklicken musste, um dann die für mich wichtigsten ca. 20 Seiten des Tages automatisch im Browser geöffnet zu bekommen. Hier wollte ich das Script – zumindest für die nächsten 30 Tage – ab sofort merklich ausdünnen. Am ersten Tag wurde das Script nun also in seiner bewährten Form ausgeführt und anschließend kräftig reduziert:

Jeden Morgen öffnete sich die Seite mit der Wettervorhersage. Musste das sein? Musste ich jeden Morgen schauen wie das Wetter werden würde? Ich hatte es ja immerhin unbeschadet bis ins Büro geschafft und über Wetterkapriolen würde ich in Form von Unwetterwarnungen im schlimmsten Fall ohnehin informiert werden. Den Tag verbrachte ich darüberhinaus zum größten Teil im Büro und würde weder bei Dauerregen noch bei Hitze meine Arbeit niederlegen. Die Abendplanung fand sowieso mehr oder minder aufgrund der Tagesrythmen unserer Tochter spontan statt – da konnte man auch einfach aus dem Fenster schauen oder dann doch bei Bedarf die Wettervorhersage bemühen. Wirklich interessant war die Wettervorhersage dann eher bei meiner Sportplanung. Daher nahm ich mir vor, dass ich die Wettervorhersage fortan nur noch bemühen würde, wenn ich längere Läufe plante (kurze Läufe unter 10 km kann man auch gut im Regen laufen) oder Freiwasserschwimmen plante (es macht einfach weniger Spaß, wenn man bei 10°C im Nieselregen nass aus dem See steigt).

Dann folgten in der Regel mehrere Nachrichtenseiten sie Spiegel online. Diese sollten von nun an komplett aus meinem Morgen verschwinden. Im Urlaub ging es schließlich auch immer ohne- ohne mich würde die Welt vermutlich auch nicht Untergehen wollen.

Danach öffneten sich jeden Morgen für mich soziale Netzwerke wie Xing oder Facebook. Xing nutzte ich hauptsächlich, um mir anzuschauen was es neues aus meinem beruflichen Netzwerk gab – Hatte Person XY vielleicht einen neuen Job? Aber musste ich das immer wissen? Vermutlich nicht. Daher nahm ich mir für die kommenden 30 Tage vor Xing erstmal nur noch zu nutzen, um mein Netzwerk zu pflegen. Im Gegensatz dazu surfte ich bei Facebook morgens gern durch meine Filterblase. Im Gegensatz zu vielen Medien, in denen die Filterblasen bei Facebook gern sehr negativ gehypt werden, kann ich meiner persönlichen Filterblase bei Facebook duchaus etwas positives (bei kritischer Betrachtung der Thematik) abgewinnen: ich werde gezielt mit Informationen aus meinem Interessensgebiet verfolgt. Die gezielte Werbung blendet mein Adblocker ohnehin zum größten Teil aus. Dies nutzte ich bis zu Beginn der Informationsdiät auch gern, um mich zu informieren. Während der Informationsdiät sollte dies nun nicht mehr stattfinden. Daher fiel Facebook für die nächsten 30 Tage aus meinem morgendlichen Script heraus. Daneben nutzte ich Facebook natürlich, um mit der Fangemeinde meiner Seiten in Kontakt zu treten. Dieser „Verpflichtung“ wollte ich auch während der Informationsdiät nachkommen. Allerdings musste sich Facebook dazu nicht jeden Morgen automatisch öffnen, sondern ich wollte es aufrufen, wann immer ich eine bestimmte Aufgabe dort zu erledigen hatte und mich dann wirklich nur auf diese Aufgabe beschränken.

Als nächstes schaute ich mir morgens in der Regel meine Google Timeline an. Aber musste das wirklich sein? Musste ich jeden Morgen schauen, wo ich mich am Tag zuvor aufgehalten hatte? Eigentlich wusste ich ja wo ich war und was ich getan hatte. Ich war einfach ein Kind des Internets! Verrückt, dabei halte ich mich für einen intelligenten Menschen. Und intelligente Menschen würden diese Seite nun mal eben aus ihrem Morgen verbannen.

Dann schaute ich mir noch jeden Morgen die Nutzerstatistiken meiner Websites an. Aber würde sich wirklich etwas ändern, wenn ich sie mir jeden Morgen anschaute? Vermutlich nicht! Nutzer kamen und gingen wie sie wollten. Ich konnte wohl kaum täglich darauf reagieren und meine Betreuung der Websites ändern. Somit beschloss ich diese Aufrufe auf ein Script, das ich nur noch einmal wöchentlich ausführen würde, zu reduzieren. So konnte ich mich fortan einmal wöchentlich auf eine Auswertung konzentrieren und reduzierte damit nicht nur meine Informationsflut, die täglich auf mich einprasselte, sondern auch die Zeit, die ich täglich in diese Art von Arbeiten investierte und komprimierte sie auf einen Block pro Woche. Genauso wie die Website-Statistiken betrachtete ich regelmäßig auch die Statistiken zu meinen Werbeeinnahmen der Seiten (ich freue mich immer über Klicks auf die Werbung, um meine Angebote gegen zu finanzieren). Auch hier konnte ich wohl kaum täglich das Rad neu erfinden und plante sogar diesen Nachrichtenkanal auf einmal monatlich zu reduzieren. Die nächsten 30 Tage sollten zeigen, ob ich es durchhalte würde, manchmal ist die Neugier dann halt doch zu groß…

Auch das tägliche Betrachten meiner Sportstatistiken fand ich bei genauerer Betrachtung dann doch übertrieben: Muss man täglich wissen wie viel man in dieser Woche schon gelaufen oder geschwommen ist? Muss man das dann täglich auch noch mit den Zeiten und Strecken der vorherigen Woche vergleichen? Vermutlich nicht. Sinn machte es dann für mich nur noch, wenn ich mein Sportprogramm für die Woche planen würde, um mein Training zu periodisieren. Da konnte ich es dann aber auch einfach manuell betrachten – so ganz ohne Automation. Wie sagte ein Professor an der Universität in der Vorlesung einmal: „Man muss auch als Informatiker nicht alles automatisieren“.

Neben dem Script, das jeden Morgen meine üblichen Informationsseiten öffnet, habe ich noch ein Tool am Laufen, das in unterschiedlichen Intervallen prüft, ob es auf interessanten Websites Änderungen gibt. Auch hier galt es dann am ersten Tag auszudünnen. Die Suchaufträge bei ebay und ebay-Kleinanzeigen waren schon etwas veraltet und somit habe ich zunächst die  nicht mehr nötigen Suchaufträge gelöscht und bei allen weiteren das Intervall vergrößert, so dass ich nicht mehr sooft benachrichtigt wurde. Streng genommen, hätte ich nun hier wirklich alle Informationsseiten streichen müssen. Aber ein paar Seiten konnte ich dann doch nicht löschen. Ich wollte beispielsweise nicht auf unregelmäßige Infos von MarathonFitness oder Ivan Blatter verzichten. Durch die reine Einführung dieser Suchaufträge sollte mir bereits jede Menge Zeitaufwand genommen werden. Durch das Ausdünnen der Suchaufträge sollte jetzt zum einen natürlich mein Informationseingang reduziert werden, andererseits aber auch gleich mein Zeitaufwand, den ich hierauf  in den nächsten Wochen verwenden wollte.

Dies sollte nun mein Anfangs-Setup darstellen. Alles weitere sollte sich im Laufe der kommenden 30 Tage Informationsdiät herauskristallisieren: Was kann und muss ich noch an Informationskanälen reduzieren oder bündeln?

 Dir hat der Artikel gefallen? Dann würden wir uns freuen, wenn du uns mit einer Spende unterstützen würdest!

Die Zeitumstellung erfolgreich bewältigen

Jedes Jahr stellt uns die Zeitumstellung auf die Sommerzeit im Frühjahr vor die Herausforderung mit der fehlenden Stunde Schlaf umzugehen.

Während uns im Herbst eine Stunde geschenkt wird und wir diese auch dankbar annehmen, fällt die Umstellung vielen Menschen im Frühjahr schwerer. Im Herbst steht man montags dann einfach eine Stunde später auf und geht zur Arbeit. Soweit kein Problem. Aber im Frühjahr eine Stunde früher zur Arbeit zu erscheinen ist dann doch etwas anderes.

Nun könnte man ja einfach sagen: Dann fange ich doch im Sommer einfach eine Stunde später an zu arbeiten. Wenn Sie Gleitzeit haben und damit keinen festen Arbeitsbeginn, wäre dies natürlich der optimale Weg. Im Sommer erscheinen Sie eine Stunde später im Büro als im Winter. Damit muss sich der Körper nicht umstellen und Sie merken die Zeitumstellung gar nicht. Allerdings kann dies natürlich in anderen Lebensbereichen zu Problemen führen: Die Kinder müssen zu festen Zeiten zur Schule oder in den Kindergarten, Zeiten in Sportvereinen überschneiden sich abends plötzlich mit den Arbeitszeiten…

Und so kommt es, dass auch Gleitzeitarbeiter in den meisten Fällen ihre Zeit mit der Sommer- und Winterzeit anpassen. Aber wie passen wir uns der Zeitumstellung am besten an ohne große Probleme dabei zu bekommen?

Als ideal hat sich laut aktuellen Forschungsergebnissen eine etappenweise Umstellung erwiesen. Dabei stehen Sie einfach jeden Tag zehn Minuten früher auf. Mehr als zehn Minuten sollten es täglich jedoch nicht sein, da der Körper diese zehn Minuten täglich gerade noch so verkraftet. Im Idealfall stehen Sie also in der Woche vor der Zeitumstellung bereits jeden Tag zehn Minuten früher auf. Damit sind Sie dann bereits vor der Umstellung 50 Minuten früher aufgestanden und müssen sich nach der Umstellung nur noch weitere zehn Minuten umstellen. Am Wochenende der Zeitumstellung sollten Sie dann in der Regel auch nicht lange ausschlafen, da die Anpassung ansonsten schnell wieder „vergessen“ ist.

Was machen Sie nun mit der morgendlichen Zeit in der Woche vor der Umstellung? Auf jeden Fall sollten Sie aufstehen. Wenn Sie die Möglichkeit haben bereits jetzt ins Büro zu fahren, können Sie diese Zeit dort natürlich nutzen und sind nachmittags früher wieder zurück. Schauen Sie sich für diesen Zeitraum doch auch einmal die Ideen zum erfolgreichen Morgen an. Vielleicht ist jetzt der ideale Zeitpunkt damit zu beginnen, wenn Sie morgens etwas Zeit dafür gewonnen haben.Dir hat der Artikel gefallen? Dann würden wir uns freuen, wenn du uns mit einer Spende unterstützen würdest!

Verfolgen Sie Ihre Zeit

Sind Sie auch immer unter Zeitdruck? Reichen Ihnen die 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 168 Stunden pro Woche einfach nicht aus, um all Ihre Aktivitäten durchführen zu können?

Häufig liegt es gar nicht daran, dass wir zu viel zu tun hätten, dass unsere Zeit nicht reicht. Viel häufiger liegt unser gefühlter Zeitmangel daran, dass wir unsere Zeit nicht sinnvoll einsetzen. Wie oft waren Sie in den letzten Wochen bei Facebook unterwegs? Nutzen Sie die sozialen Netzwerke effizient für Ihre Zwecke oder surfen Sie dort nur durch die Gegend, um unangenehmen, aber am Ende sowieso zu erledigenden Aufgaben aus dem Weg zu gehen? Wie oft verschwenden Sie Ihre Zeit abends vor dem Fernseher, anstatt sich Zeit für Ihre Familie zu nehmen oder einfach mal ein gutes Buch zu lesen? Nutzen Sie den Fernseher wirklich nur mit Bedacht? Wie lange beschäftigen Sie sich unnötigerweise mit E-Mails? Wie viel Zeit investieren Sie lieber unnötig in schöne Aufgaben anstatt sich direkt mit den unangenehmen Aufgaben zu beschäftigen, um dann zügig mit weiteren Aufgaben voran zu kommen?

Seien Sie mal ehrlich! Auf diese und ähnliche Fragen haben Sie, wenn Sie es genau betrachten keine verlässliche Antwort. Daher empfehle ich Ihnen einmal genau Ihre Zeit zu kontrollieren.

Ich empfehlen Ihnen Ihre Zeit initial für drei Wochen zu überprüfen. Warum drei Wochen? Natürlich bekommen wir auch bereits nach einer Woche bereits ein gutes Bild wie Sie Ihre Zeit verwenden oder verschwenden. Allerdings fallen Sondereffekte, die nur selten auftreten bei einer Betrachtung über drei Wochen nicht so stark ins Gewicht als wenn Sie genau die Woche beobachten würden, die vielleicht eine Vielzahl dieser Sondereffekte aufweist.

Ebenso empfehle ich eine hinreichend granulare Betrachtung, die viele Dinge aufnehmen kann, aber nicht sofort dazu führt, dass Sie es wieder aufgeben, weil Sie alle drei Minuten aufschreiben müssen was Sie gerade machen. Daher sollten Sie einen Zeitraum von 15 oder 30 Minuten als kleinste Beobachtungseinheit wählen.

Nutzen Sie für die Betrachtung gern direkt unsere Tabelle: Wochenbetrachtung Hier geben wir 15 Minuten-Schritte für eine Woche vor. Natürlich können Sie diese Tabelle auch selbst mit einer Tabellenkalkulation nachbauen. Drucken Sie diese aber auf jeden Fall aus und führen Sie sie immer in der Hosentasche mit. So kommen Sie nicht in die Verlegenheit die Tabelle abends dann doch nicht ausgefüllt zu haben, weil Sie Ihren Computer nicht ständig dabei hatten und raten müssen was Sie vor zwei Stunden in etwa getan haben könnten. Wir wollen aber eine möglichst genaue Betrachtung erreichen, daher können Sie in der Papierversion, die Sie immer mitführen, ständig die Tabelle aktualisieren.

Am Ende der drei Wochen können Sie dann auswerten womit Sie Ihre Zeit verbringen. Vielleicht schauen Sie auch schon nach der ersten Woche einmal auf Ihre Tabelle und können bereits jetzt für die kommenden Wochen Zeitfresser eliminieren und sich in den folgenden Wochen verbessern. Vermutlich werden diese Zeitfresser Ihnen aber schon während des Ausfüllens auffallen. Im Idealfall optimieren Sie so während des Ausfüllens schon Ihr Zeitmanagement. Im Idealfall werden Sie sich schon im Beobachtungszeitraum selbst disziplinieren, um sich die Blamage vor sich selbst zu ersparen, wenn stundenlang nur „Facebook“ oder „Surfen im Internet“ im Wochenplan steht. Versuchen Sie es einmal!

Versuchen Sie doch – wenn Sie Ihre Zeit schon genau beobachten – auch gleich ein paar Dinge umzustellen. Erledigen Sie unangenehme Aufgaben doch direkt morgens. Jetzt haben Sie die Möglichkeit das auch direkt zu kontrollieren. Machen Sie wichtige Dinge dringend und erledigen Sie diese zuerst!

Um nach dieser Betrachtung nicht wieder in die alten Muster zu verfallen, empfehle ich Ihnen diese Betrachtung – möglicherweise dann nur für eine Woche – regelmäßig zu wiederholen. Ob regelmäßig bei Ihnen dann einmal im Monat oder einmal im Halbjahr bedeutet, müssen Sie selbst entscheiden.

Was kann nun bei der Auswertung herauskommen? Eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten:

  1. Sie beschäftigen sich zu viel mit Zeitfressern und haben keine Zeit mehr für die wichtigen Dinge des Lebens.
  2. Sie haben einfach zu viele Aufgaben zu erledigen.

In beiden Fällen sollten Sie überlegen wie Sie Ihre Last reduzieren können! Im ersten Fall, können Sie objektiv feststellen, dass Sie eigentlich gar nicht zu wenig Zeit haben, sondern diese einfach nicht vernünftig nutzen. Im zweiten Fall sollten Sie überlegen, ob es nicht möglich ist Aufgaben entweder gar nicht zu erledigen oder diese zu delegieren.

Aufgabe:

  • Drucken Sie sich die Beobachtungstabelle noch heute aus!
  • Beginnen Sie morgen mit der Beobachtung! Auch, wenn Sie gerade mitten in der Woche stecken, denken Sie an die 72-Stunden-Regel: Wenn Sie nicht sofort beginnen, werden Sie es möglicherweise nie. Warten Sie daher nicht mit dem Wochenwechsel!
  • Werten Sie nach Ablauf der dritten Woche Ihre Ergebnisse aus!
  • Planen Sie bereits jetzt die nächste Überprüfung für eine Woche ein! Erstellen Sie sich dazu eine Erinnerung im Kalender!

Die Extra-Meile:

Schauen Sie jeden Abend auf Ihr Tagewerk und überlegen Sie sich drei Dinge, die Sie heute unter zeitlichen Gesichtspunkt nicht optimal erledigt haben und optimieren Sie so bereits den folgenden Tag. Somit haben Sie am Ende des Beobachtungszeitraums bereits erste Ergebnisse erzielt.Dir hat der Artikel gefallen? Dann würden wir uns freuen, wenn du uns mit einer Spende unterstützen würdest!

Gehen Sie früh zur Arbeit

Direkt vorab: Leben Sie nicht entgegen Ihren Neigungen! Wenn Sie nunmal von Natur aus eher nicht der Frühaufsteher sind, zwingen Sie Ihren Körper auch nicht dazu!

Andererseits, möchte ich Ihnen hier einmal die Vorteile des frühen Aufstehens und des frühen Arbeitens aufzeigen:

Zunächst mal harte wissenschaftliche Fakten vorweg, bevor wir zu meinen persönlichen Erfahrungen kommen. Christoph Randler, Professor an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg, kommt zu dem Schluss „Frühaufsteher machen Karriere“.  Damit wäre auch schon alles gesagt. Meiner Erfahrung nach spiegelt sich dies auch tatsächlich im Berufsleben wider. Die Vorteile des frühen Arbeitsbeginns liegen auf der Hand: Sie schaffen einfach schon eine ganze Menge bevor die Kollegen überhaupt aus dem Bett kriechen und an die Arbeit denken.

Wenn Sie morgens ins Büro kommen und Ihre E-Mails bearbeiten, wird zum Einen vermutlich kaum etwas umheimlich wichtiges vom vorherigen Abend eingetrudelt sein, das über Nacht die Welt zum Stillstand gebracht hat. Zum anderen wird es Eindruck bei Kollegen, Kunden und Vorgesetzten machen, wenn diese die erste E-Mail von Ihnen bereits um sieben Uhr morgens oder sogar noch früher von Ihnen erhalten. Darüber kann man nun hin und her diskutieren, aber in unserer Gesellschaft gelten Frühaufsteher als fleißig und zuverlässig. Diesen Eindruck werden Sie unweigerlich hinterlassen.

Für Sie sich selbst werden sie feststellen, dass Sie morgens einfach mehr Ruhe haben zum Arbeiten. Vorausgesetzt Sie gehen abends zeitig ins Bett, sind Sie ausgeruht und haben Schwung für anstrengende Aufgaben. Erledigen Sie die ungeliebten Aufgaben am besten morgens direkt als erstes. Um diese Zeit wird Sie niemand stören und Sie können Ihre ganz Energie auf diese Aufgabe verwenden. Wenn dann die Kollegen später zu Ihnen stoßen, haben Sie schon einen ganzen Berg von Arbeit erledigt ohne, dass Sie jemand durch Anrufe oder Meetings unterbrochen hätte.

Zugegebenermaßen ist es im Umkehrschluss für viele schwer dann auch rechtzeitig Feierabend zu machen. Positiv ausgedrückt, haben Sie durch das frühe Erscheinen am Arbeitsplatz nachmittags noch Luft, um unerwartete Aufgaben zu erledigen. Vermutlich sind Sie dann immer noch früher wieder zu Hause bei der Familie als die Kollegen. Das erfordert natürlich Disziplin! Ich habe nicht wenige Kollegen erlebt, die ebenfalls früh ins Büro kommen, um nachmittags früher zu gehen, damit sie mehr Zeit für Familie, Hobby oder Sport haben, die es dann jedoch nicht geschafft haben sich vor ihrer gewohnten Zeit von der Arbeit zu verabschieden. Dieses Verhalten führt dann natürlich zwangsläufig zu Überarbeitung und soll hier keineswegs propagiert werden.

Wenn Sie den Morgen nicht gleich mit Arbeit verbringen möchten, bietet es sich an endlich mal wieder etwas für Ihre Fitness zu tun. Nichts ist herrlicher als ein Morgenlauf in den Sonnenaufgang hinein. Wenn Sie eher der Schwimmertyp sind, werden sie ebenfalls die Erfahrung gemacht haben, dass Frühschwimmer zwar häufig anstrengend aber immer noch besser sind als ein ganzes Becken voller spielender Kinder am Nachmittag. Nichts gegen spielende Kinder, aber für gezieltes Schwimmtraining ist diese Situation einfach nicht praktikabel.

Bei all den Vorteilen, die frühes Aufstehens, sollten Sie jedoch nie vergessen ausreichend zu schlafen, da ausreichend Schlaf nunmal für die Konzentration, die Fitness und Gesundheit enorm wichtig ist.

Aufgabe:

  • Starten Sie morgen damit früher aufzustehen und Ihren Tag früh und erfolgreich zu beginnen!
  • Versuchen Sie nicht direkt ein oder zwei Stunden früher aufzustehen, es wird Ihnen möglicherweise gelingen, aber Sie werden nach wenigen Tagen erschöpft aufgeben!
  • Stehen Sie ab morgen jeden Tag jeweils zehn Minuten früher auf. Wenn Ihr Wecker normalerweise um 8 Uhr klingelt, stellen Sie ihn für morgen früh auf 7:50 Uhr und übermorgen auf 7:40 Uhr. So tasten sie sich langsam an frühes Aufstehen heran und ihr Körper verkraftet die Umstellung recht gut. (Selbiges können Sie übrigens auch gut für die Zeitumstellung im Frühjahr nutzen).
  • Planen Sie für die nächsten Tage Ihre Morgenaktivitäten! Was möchten Sie morgens erledigen? Arbeitspakete? Einen Brief an einen alten Freund schreiben? Frühsport?

Dir hat der Artikel gefallen? Dann würden wir uns freuen, wenn du uns mit einer Spende unterstützen würdest!

Schlaf wird unterbewertet

In unserer heutigen Gesellschaft ist es zum guten Ton geworden damit zu prahlen wie viel man zu tun hat und wie wenig man schläft. Wir übertrumpfen uns gegenseitig darin wie wenig wir schlafen.

Ex-Bahnchef Rüdiger Grube beispielsweise lies in Interviews verlauten, dass er mit vier Stunden Schlaf pro Nacht auskäme, um morgens und auch den ganzen Tag über fit zu sein. Sicherlich ist das Schlafbedürfnis jedes Menschen unterschiedlich, aber eins ist allen gleich: Zu wenig Schlaf ist schädlich. Es gibt sogar Studien, dass Manager mit Schlafdefizit handeln als wären sie betrunken.

Und wofür das alles? Um noch mehr Arbeit zu bewältigen? Um vor den Freunden und Kollegen als der große Hecht dazustehen, der keinen Schlaf benötigt?

Sei doch mal ehrlich zu dir selbst! Ist das wirklich notwendig? Wenn du diese Zeilen liest, sollte dir bereits eins klar sein: Du machst das alles nicht, um vor anderen besser dazustehen, sondern du machst alles für dich.

Nun magst du einwenden, dass es gute Gründe für wenig Schlaf gibt. Aber wenn wir mal ehrlich sind, gibt es wenige Gründe, die dazu führen, dass du zu wenig schläfst:

  1. Du schaust abends fern.
  2. Du triffst dich mit Freunden.
  3. Du arbeitest auch abends und nachts noch.

Lassen wir an dieser Stelle medizinische Ursachen einmal außen vor (dafür kann niemand etwas) und betrachten die oben aufgeführten selbstgemachten Schlafreduzierungen einmal etwas genauer:

Wenn du abends wirklich nur fernsiehst, kannst du doch auch genauso gut ins Bett gehen. Vermutlich verpasst du nichts, wenn du mal den Fernseher ausschaltest oder gar nicht erst einschaltest. Lebe lieber im richtigen Leben und nicht in irgendwelchen Serien deinen Traum! Natürlich gibt es auch gute Sendungen, die leider ab und an spät abends im Fernsehen laufen. Für diese Fälle empfehle ich einen Festplattenrekorder, um die Sendungen zu Schlaf fördernden Zeiten anschauen zu können. Es empfiehlt sich – nebenbei bemerkt – generell vor dem Schlafen nicht fern zusehen und das Smartphone zur Seite zu legen, da das grelle Licht des Bildschirms das spätere Einschlafen behindert.

Triffst du dich abends mit Freunden, kann ich das natürlich nur unterstützen. Soziale persönliche Kontakte sind immer förderungsfähig und lohnenswert. Häufig finden sie natürlich – gerade am Wochenende – abends statt. Sorge dann jedoch dafür, dass du am Morgen danach ausreichend lange schlafen oder den Schlaf zeitnah nachholen kannst!

Der dritte Grund ist tatsächlich der absurdeste: Wenn du nachts noch beruflich tätig sein musst, ist irgendetwas schief gelaufen. Natürlich muss man mal Spitzen durch Überstunden abfedern. Wenn dies jedoch zur Regel wird, muss deine Stelle auf mehrere Personen aufgeteilt werden. Ist hierfür in deinem Unternehmen nicht ausreichend finanzielles Polster vorhanden, scheint deine Stelle nicht rentabel zu sein – so hart das nun klingt. Dieser Absatz gilt natürlich nicht für Personen, die im Schichtdienst arbeiten.

Bist du nachts noch ehrenamtlich oder aus privatem Interesse tätig, solltest du dir einmal die Frage stellen, ob es dir das wert ist, wenn du deine Gesundheit damit beeinträchtigst. Vielleicht packst du auch einfach zu viel in deinen Tag hinein? Denke einmal darüber nach, ob du deine Aktivitäten nicht zugunsten deiner Gesundheit auf einen längeren Zeitraum strecken kannst!

Widersetze dich also dem allgemeinen Ausspruch „Schlaf wird überbewertet“ und halte es lieber mit „Schlaf wird unterbewertet“. Bei allen negativen Auswirkungen, die ein Zuwenig an Schlaf mit sich bringt, wirken mit dieser Einstellung all die positiven Dinge auf deine Gesundheit, wenn du ausreichend schläfst:

  • Du bist den ganzen Tag über wirklich konzentriert und bildest es dir nicht nur ein.
  • Du wirst weniger Gewichtsprobleme haben, da Schlafen den Abnehmprozess unterstützt.
  • Du wirst Dinge besser und schneller lernen, denn erst im Schlaf verarbeiten wir unsere gelernten Fähigkeiten des Tages und können sie damit schon am nächsten Tag besser einsetzen.
  • Dein Immunsystem wird dir danken: Du wirst seltener krank sein.

Dies sind nur einige gute Gründe mehr zu schlafen. Dafür lohnt es sich doch, oder? Widersetze dich dem allgemeinen Hamsterrad unserer Gesellschaft und höre auf deinen Körper!

Aufgabe:

  • Achte ab sofort mehr auf deine Gesundheit. Schlafe ausreichend!
  • Gehe heute Abend besonders früh ins Bett! Du wirst morgen früh beim Aufstehen feststellen, dass die Welt sich immer noch dreht und du vermutlich nichts Wesentliches verpasst hast!
  • Genieße den morgigen Tag ausgeschlafen!
  • Versuche von nun an regelmäßig früh zu Bett zu gehen. Dann bist du morgens früh wach und schaffst bereits morgens viel bevor die anderen überhaupt erst daran denken.
  • Versuche es auch einmal mit Powernapping!


Dir hat der Artikel gefallen? Dann würden wir uns freuen, wenn du uns mit einer Spende unterstützen würdest!

 

Ordnung in die Wohnung bekommen

Kennen Sie das? Ihre Wohnung sieht immer aus wie nach einem Bombenangriff? Sie können sich nicht aufraffen einmal so richtig Ordnung ins Chaos zu bringen. Dann habe ich hier ein paar Tipps für Sie wie Sie es auch schaffen können – ohne viel Aufwand:

Starten Sie für den Anfang damit, dass sie jeden Abend einmal durch Ihre Wohnung gehen. Planen Sie dafür 10 Minuten Ihres Tages fest ein. Dabei ist es egal, ob Sie das direkt nach der Arbeit oder direkt vor dem zu Bett gehen, einplanen. Wichtig ist, dass Sie es wirklich jeden Tag durchführen. Nehmen Sie also möglichst nicht den Zeitpunkt des Tages an dem Sie am unmotiviertesten sind.

Suchen Sie sich in diesen zehn Minuten bewusst eine Aufgabe nach der nächsten, die Sie in der Wohnung erledigen können. Dauert die Aufgabe voraussichtlich weniger als zwei Minuten, dann erledigen Sie sie sofort. Im Idealfall erledigen Sie damit täglich fünf Dinge zu Hause.

Dauert die Aufgabe länger als zwei Minuten, schreiben Sie sich die Aufgabe auf. Planen Sie dann regelmäßig einen Tag ein an dem Sie die gesammelten Aufgaben erledigen können.

Gewöhnen Sie sich dieses Verhalten dauerhaft an. Die zehn Minuten täglich werden Ihnen nicht weh tun, aber Sie voran bringen. Gewöhnen Sie sich die Zwei-Minuten-Regel als nächsten Schritt auch für die restliche Zeit des Tages an. Wenn Sie etwas rumliegen sehen, was getan werden muss, und es dauert nichtmal zwei Minuten, tun Sie es einfach!

Mit diesem Ansatz werden Sie in einem normalen Haushalt mit normalen Aufgaben schon sehr weit kommen. Was machen Sie aber, wenn eine Mammutaufgabe ansteht wie beispielsweise den Keller entrümpeln und Sie haben überhaupt keine Motivation dazu? Wenn die Entrümpelung des Kellers nicht eilt, verschieben Sie sie nicht, sondern teilen Sie sie in kleine Schritte auf: Jedes Mal, wenn Sie in den Keller gehen, nehmen Sie drei Teile mit raus, die entweder direkt entsorgt oder neu und mit System untergebracht werden. Wenn Sie dieses Vorgehen konsequent durchziehen, wird Ihr Keller irgendwann aufgeräumt sein.

Aufgabe:

  • Planen Sie täglich zehn Minuten ein in denen Sie durch die Wohnung wandern und nach Aufgaben suchen.
  • Erledigen Sie immer alle Aufgaben, die weniger als zwei Minuten dauern. Alle anderen schreiben Sie auf und erledigen Sie gesammelt an einem geplanten Tag.

Dir hat der Artikel gefallen? Dann würden wir uns freuen, wenn du uns mit einer Spende unterstützen würdest!